Kuratorische Sammlung | Claudia Roosen

Die Arbeiten von Claudia Roosen zielen nicht darauf ab, klassische Kunst zu ersetzen – sie öffnen vielmehr einen erweiterten Möglichkeitsraum innerhalb des Visuellen. Im Zentrum steht ein bewusster, reflektierter Umgang mit KI als künstlerischem Werkzeug: nicht Effekthascherei, sondern Präzision. Ihre hochgradig ausdifferenzierten Prompts machen sich die gesamte semantische Tiefe von Midjourney zunutze – jede Nuance, jedes atmosphärische Detail eines inneren Bildes wird algorithmisch destilliert und visuell externalisiert.

Das Besondere an dieser Praxis ist nicht nur das Ergebnis, sondern der Vorgang selbst: KI-Kunst fungiert hier als Resonanzraum des Unbewussten. Gedankenbilder, die traditionell in Sprache oder Skizze gefasst werden müssten, materialisieren sich unmittelbar.
Es entsteht eine Ästhetik, die nicht länger allein das Sichtbare abbildet, sondern das Innenleben der Imagination – flüchtig, vieldeutig, tief codiert.